Einen der ungewöhnlichsten und interessantesten Vorschläge zu neuen Wohntypologien hat Paul Baumgarten mit seinem Beitrag zur Interbau 57 gemacht. Er hielt es für unangemessen, direkt am Tiergarten sieben Reihenhäuser mit privatem Garten zu bauen. Stattdessen plante er ein aufgeständertes „Wohnschiff“, das über dem verglasten Erdgeschoss schwebt – mit Gangway, Relings, Kajüten und Wohnkabinen. Aus den Reihenhäusern wurden sieben Maisonettes mit attraktiven verglasten Wohnstudios im Dachgeschoss und privaten Dachterrassen anstelle der Gärten. Die klassisch-moderne Formensprache, die zahlreichen Glasflächen, die Farbgebung und die schrägen Pultdächer verleihen dem Gebäude eine Heiterkeit und Luftigkeit, wie sie für Baumgartens Architektur typisch war. Das Erdgeschoss wurde während der Bauausstellung als Showroom durch den Hersteller Eternit genutzt (der sich im Gegenzug an den Baukosten beteiligte); entsprechend kam Eternit bei der Fassade und beim Dach zum Einsatz. Der Name Eternithaus hat sich bis heute erhalten.
Gebäude
- Langgestreckter, aufgeständerter Baukörper
- 7 Maisonette-Wohnungen (je 95 qm) über zwei Geschosse (mit Innentreppe)
- Länge 55 m, Breite 9 m, Höhe 9 m
- Erschließung über einen Laubengang (Nordseite).
- Im Erdgeschoss Gewerbe
Konstruktion
- Stahlbetonkonstruktion in Schottenbauweise (Obergeschosse)
- Erdgeschoss auf Stützen aufgeständert und verglast, teilweise mit Glasbausteinen ausgefacht
- Eternitplatten an Fassade und Dach
