Auf dem Interbau-Gelände nimmt das teils zweigeschossige Gebäude eine Ausnahmestellung ein, weil es die Gestaltung auf der Basis des rechten Winkels ignoriert. Ruegenbergs Ziel war es nicht nur die Wohnqualität des Einzelnen zu verbessern, wie dies die anderen Architekten der Interbau verfolgten, sondern er stellte den Menschen mit seinem Tagesablauf in den Vordergrund seiner Planungen. Der verwinkelte Grundriss und die Anordnung der Fenster folgen dem Sonnenstand und den spezifischen Nutzungen der Räume. Die komplexe Gestaltung soll eine Lebendigkeit und Vielfalt ermöglichen, in der sich der Mensch frei entfalten kann. Obwohl sein avantgardistischer Entwurf einen unregelmäßigen Grundriss aufweist, wurde das Haus in herkömmlichem Ziegelmauerwerk errichtet. Die Formensprache des Hauses ging in ähnlicher Weise als Dekonstruktivismus Ende der 1980er Jahre in die Architekturgeschichte ein und wurde von Ruegenberg vorweggenommen. Er war seiner Zeit architektonisch um 30 Jahre voraus.
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Händelallee 59
S. Ruegenberg – W. v. Möllendorff
Bungalow