Die 1957 fertiggestellte St. Ansgar Kirche entstand etwa am gleichen Standort wie die im Krieg zerstörte gleichnamige Vorgängerkirche. Entscheidend für den Grundriss der Gesamtanlage wie für den Kirchenraum ist die Form der Parabel. Das Ensemble aus Gemeinderäumen, zurückgesetzter Sakristei mit Innenhof und Kirche läßt sich als Parabelsegment deuten, dessen Mittelachse auf die Straßenecke weist und dort einen großen Vorplatz entstehen läßt. Es ist leicht nach Osten gedreht, um sich von der Bahntrasse abzukehren und zum Straßenraum zu öffnen. Eine Mauer und flache Treppenstufen binden die Gebäudeteile aneinander und begrenzen die Kirche zum öffentlichen Raum. Explizit zeigt sich die Parabelform im Kirchenraum mit dem Altar in ihrem Brennpunkt. Während die geschlossene, verklinkerte Westwand den Raum gegen den Bahndamm abschirmt, ist der Schenkel der Ostwand stark verkürzt. Er löst sich in eine gestaffelte Fensterwand aus gebäudehohen Betongitterträgern auf. Sie bilden ein Zickzack-Muster, bestückt mit matten Ornamentglasfenstern, das sich im Dach der Kirche und den drei überdachten Eingängen wiederholt. Eine der drei Betonstützen des stilisierten Glockenturms (die Glocken stiftete Konrad Adenauer) mündet in ein weithin sichtbares Kreuz.
Gebäude
- Kirchengebäude mit 250 Plätzen in Stahlbetonkonstruktion auf offen parabolischem Grundriss
- Pfarrhaus und Gemeindesaal durch Sakristei mit dem Kirchengebäude verbunden
- Tragende Teile und Kirchturm in Sichtbeton
- Mit Klinkern verkleidete gekurvte Westwand als Schallschutz gegen die Bahntrasse
Gartengestaltung
- Edvard Jocobson (Karlstadt/Schweden)
- Hertha Hammerbacher (Berlin)