Das wohl rationalistischste Erschließungskonzept haben die Niederländer van den Broek und Bakema in ihrem Hochhaus mittels einer komplizierten Split-Level-Technik konzipiert: Nur sechs Etagen des 16-geschossigen Hauses haben einen Erschließungsflur in Nord-Süd-Richtung, der das Haus in einen Ost-und Westtrakt teilt; beide Trakte sind um ein halbes Geschoss gegeneinander versetzt. Die Flure erschließen jeweils 12 Wohnungen: acht Drei – und vier Einzimmerwohnungen, wobei sich die großen Wohnungen vom Flur aus in zwei Ebenen aufwärts oder abwärts erstrecken, während die kleinen Wohnungen in das dazwischenliegende freie Vollgeschoss, zugleich Flurgeschoss, gesteckt sind. Die großen Wohnungen haben somit Zimmer nach Ost und West; die Einzimmerwohnungen ohne Loggia liegen alternierend östlich oder westlich. Das jeweils südliche Flurende erweitert sich zu einem Raum mit Loggia, der als Gemeinschaftsfläche und der Belichtung des Flurs dient. Die Idee der Erschließung mehrerer Wohnebenen von einem Mittelflur aus leitet sich von Le Corbusiers Unité d’habitation ab; doch gewinnen die Architekten hier für die größeren Wohnungen Licht aus West und Ost.
Gebäude
- Punkthochhaus mit 16 Geschossen
- Fertigstellung 1959
- Grundfläche ca. 20 x 24 m, Höhe 52 m
- 73 Wohnungen auf 16 Geschossen
- 48 Dreizimmerwohnungen (92 qm)
- 24 Einzimmerwohnungen (36 qm)
Konstruktion
- Zwei hintereinander gestellte Stahlbetonscheiben, tragende Wände und Pfeiler aus Stahlbeton
- Mittelteil zwischen den Ost- und Westtrakt mit Treppenhaus und Aufzügen, der Belichtung und Querlüftung ermöglicht
- Außenwände aus vorgefertigten Betonplatten, einheitliche Fenstergrößen
- Nord- und Südfassade senkrecht dreigeteilt
- Fassade mit Waschbetonplatten, markante Fassadengestaltung in den Grundfarben Rot, Blau, Gelb