[ Außerhalb des Hansaviertels ]
Die USA schenkten der jungen Bundesrepublik anstelle eines Wohngebäudes die Kongresshalle als Beitrag zur Interbau. Der Standort und die futuristische Architektursprache wurden als politisches Statement bewusst gewählt: Die Kongresshalle sollte als „Leuchtturm“ westliche Werte wie Freiheit und Modernität symbolisieren und wurde direkt an die Sektorengrenze platziert, in unmittelbarer Sichtweite zu Ost-Berlin. Die Dachform war eine für die damalige Zeit äußerst avantgardistische und gewagte Konstruktion. Tatsächlich kam es 1980 zu einem Teileinsturz aufgrund von Korrosion des Baustahls. Das Dach wurde anschließend wieder aufgebaut und verbessert. Der annähernd quadratische Sockel umfasst Foyer, Garderoben, Ausstellungsflächen, Restaurant und Nebenräume. Auf ihm thront die Dachschale, die das ovale Auditorium überspannt. Im Wasserbecken, in dem sich der Dachbogen zu einer linsenförmigen Großform spiegelt, steht die Plastik „Large Butterfly“ von Henry Moore. Die Kongresshalle, im Volksmund auch Schwangere Auster genannt, wird seit 1989 von der Institution „Haus der Kulturen der Welt“ genutzt.
Gebäude
- Kongresshalle mit großem Auditorium (1250 Plätze) auf eingeschossigem Sockel (92 x 96 m)
- Foyer, Auditorien, Ausstellungsfläche, Restaurant, Eingänge und alle Nebennutzungen im Sockelgeschoss
- Große Plattform, Freitreppe, vorgelagertes Wasserbecken
Konstruktion
- Innovative Betonkonstruktion mit hyperbolisch-paraboloider Betonschale als Dachform
- Zwei 110 m lange Betonbögen auf nur zwei Auflagerpunkten (Fußpunkte an Ost- und Westseite) als Haupttragelemente
Radiobericht des SFB zum Einsturz (Mai 1980): RBB die Berliner Mauer – Geschichte in Bildern