Die Funktion als Abschluss oder Auftakt zu den Großzeilenbauten sah das stadtplanerische Konzept für das Haus Eiermann vor. Das Haus sollte sowohl kleine Wohnungen als auch im Erdgeschoss größere Flächen für Gewerbe, insbesondere für ein Postamt aufnehmen. Eiermann, Repräsentant einer rationalistischen, geometrisch-klaren Architektur, entwarf einen gradlinigen Baukörper, an dessen Schmalseiten Treppenhaustürme vorgestellt sind. In den Stockwerken wechseln Geschosse mit Flur und Einzimmerwohnungen mit Geschossen ohne Flur und Zweizimmerwohnungen ab. Diese lassen sich nur durch die darunter liegenden Flur-Etagen erreichen, von denen eine kurze Treppe in das nächsthöhere Geschoss führt. Die Zweizimmerwohnungen sind durchgesteckt und haben je einen Raum nach Osten und Westen, während die Einzimmerwohnungen (mit Abstellräumen zur östlichen Fassadenseite) ausschließlich nach Westen orientiert sind. Alle Wohnungen haben eine Loggia. Deren filigrane Gitter und Rankstäbe sowie die im Erdgeschoss als Stützen ausgebildeten Schotten verfeinern das Fassadenraster und lösen ihre strenge Symmetrie auf.
Gebäude
- 9-geschossiges Scheibenhochhaus
- Länge 62 m, Breite 16 m, Höhe 25 m
- 1. bis 8. Stockwerk: 96 Wohnungen (je 48 Ein- und Zweizimmerwohnungen)
- Im Erdgeschoss Gewerbe- und Technikräume
- Treppenhaus- und Fahrstuhltürme an den Giebelwänden
Konstruktion
- Schottenbau, nicht unterkellert,
- Stahlbeton in Montagebauweise, tragende Querwände als Fertigteiltafeln
- Erschließungsflure in jedem 2. Geschoss
- Abstellräume in den Flurgeschossen