Gemeinsam mit dem Niemeyer-Haus, zu dem es im rechten Winkel steht, bildet das Schwedenhaus das Tor zum Hansaviertel. Die Architekten hatten sich intensiv mit der Rationalisierung des Wohnungsbaus beschäftigt und verwendeten hier erstmals in großem Maßstab Betonfertigteile, die vor Ort gegossen und per Kran montiert wurden. Indem sie die Treppenhaustürme (Fluchttreppen), die über Laubengänge erreichbar sind, vor das Gebäude stellten, sparten sie den Raum für die Treppenhäuser innerhalb des Hauses ein. So ließen sich die Etagen mit identischen Wohnungsgrundrissen, die neben- und übereinander gesetzt sind, maximal nutzen. Aus schalltechnischen Gründen liegen die vier Aufzüge im Innern des Hauses neben den Bädern. Die Wohnungen erhielten Fußbodenheizung, die bis heute funktioniert.
Den Wohnungsgrundrissen der skandinavischen Häuser (Schwedenhaus und Aalto-Haus) eigen ist der „Allraum“: ein zentraler, gut belichteter Bereich, der der Erschließung weiterer Räume dient und sich flexibel nutzen läßt.
Gebäude
- Zehngeschossiges Scheibenhochhaus
- Länge 85 m, Breite 11 m, Höhe 31 m
- Im Erdgeschoss (teils als offener Durchgang durch tragende Stützen) Gewerbe und ein Café
- 1. bis 8. Geschoss je 8 Vier-Zimmer-Wohnungen mit nahezu identischem Grundriss
Konstruktion
- Beton-Skelettkonstruktion mit offenen Fassaden hinter Loggien (Südseite) und Laubengängen (Nordseite)
- Vier verglaste Treppenhaustürme nördlich vorgestellt
- Vier Hauseingänge mit Aufzügen
- Südseite mit blauen, Nordseite mit roten Brüstungen
- Giebelwände in Sichtbeton hergestellt