Eine komplexe Split-Level-Konstruktion schuf Pierre Vago mit seinem Wohnhausentwurf, das im Interbau-Gelände die Mittlerfunktion zwischen dem Flachbaugebiet, den Zeilenbauten und den Großbauten im Norden einnimmt. Die kunstvoll gestaltete Ostfassade mit den in unterschiedlicher Höhe und Tiefe angebrachten Balkonen verweist auf die Struktur des Hauses mit teilweise anderthalb geschossigen Räumen. Auf der Ostseite entstanden Wohnungen mit entweder zwei Deckenhöhen oder zwei Fußbodenniveaus (s. Schnitt). Auch West- und Südfassade wurden aufwendig gestaltet; die farbigen Wandplatten (ursprünglich Glas; mittlerweile emailliertes Blech) fügen sich mit den Fenstern zu Flächenbildern, gerahmt von der Betonkonstruktion. Das Erdgeschoss hat Vago teils als offene Halle konstruiert, die Zugang zu den Treppenhäusern gewährt und als überdachte Spielfläche für Kinder gedacht war. Nach Westen ist sie nur durch eine zierliche Reling begrenzt. Die Halle geht als „mineralischer Garten“ in die Grünfläche über.
Gebäude
- 9-geschossiges Scheibenhochhaus
- Länge 64 m, Breite 12,5 m, Höhe 28 m
- 59 Wohnungen (1 bis 5 Zimmer), davon 24 über eineinhalb Geschosse („Split-Level“)
- Im Keller Haustechnik, Abstellräume
- Offene Halle im Erdgeschoss, drei Treppenhäuser
Konstruktion
- Stahlbetonkonstruktion mit Rahmenbindern, durchgehende Stahlbetonwände zur Aussteifung
- Außenwände Beton 15–20 cm dick, Decken Stahlbeton
- Fassadenplatten in Weiß, Grau, Blau, Gelb
Interview
Adolf Stock im Gespräch mit Pierre Vago über Städtebau, Lourdes und das Berliner Hansaviertel
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