Mit 12.000 Bänden eröffnete 1958 die Hansabücherei als Freihandbibliothek nach amerikanischem Vorbild. Während der Interbau 57 hatte sie zunächst als Ausstellungshalle gedient. Durch einen überdachten Gang mit dem südlichen U-Bahn-Eingang Hansaplatz verbunden, entstand mit diesem ein Ensemble von Flachbauten, das mit dem gegenüberliegenden Einkaufszentrum korrespondiert. Das Konzept Freihandbibliothek erforderte Raum für luftig gestellte Regale, Sitzgelegenheiten für die Lektüre und Licht. In dem quadratischen Grundriss umschließen vier Gebäudeflügel einen Innenhof, nur an der kurzen Süd-Ost-Seite begrenzt ein Wasserbecken das Grundstück. Highlight des Entwurfs ist der begrünte Lesegarten, um den die Lesesäle und der Empfang liegen. Raumhohe Glastüren öffnen sich schwellenlos zum Hof und lassen die Grenzen zwischen Innen und Außen verschwimmen, wozu auch der durchgehende Bodenbelag aus Schiefer beiträgt. Mit der zierlichen Bronzefigur „Vegetative“ von Bernhard Heiliger und dem Wasserbecken ist der Lesegarten ein Ort der Muße – jenseits des Straßenlärms – und zugleich Zentrum der Bücherei.
Gebäude
- Eingeschossiges Ensemble aus U-Bahn-Eingang
- Überdachung und Bibliotheksgebäude auf quadratischem Grundriss mit ca. 33 m Kantenlänge
- Vier Gebäudeflügel um einen atriumähnlichen Innenhof gruppiert
- Lesesäle für Erwachsene, Jugendliche und Kinder, Zeitschriften- und Medienbereich
- Räume hofseitig verglast
Konstruktion
- Betonrahmenbauweise mit leicht eingetiefter Ziegelausfachung
- Ensemble auf niedrigem, zurückgesetztem Sockel, der die Gebäude leicht wirken läßt
- Gartengestaltung mit Wasserbecken im Atrium