Am 8. Januar 2018 erhielt der Bürgerverein Hansaviertel e.V. aus den Händen von Kultursenator Klaus Lederer die Ferdinand-von-Quast Medaille. Diese wird seit dem 750. Stadtjubiläum Berlin im Jahre 1987 verliehen. Sie ist benannt nach Ferdinand von Quast, dem 1807 in Neuruppin geborenen und 1877 in Berlin gestorbenen Architekten und Mitarbeiter Karl Friedrich Schinkels. Von Quast wurde im Juli 1843 von König Friedrich Wilhelm IV. zum Konservator der Denkmäler in Preußen berufen.
Preisträger sind viele Privathausbesitzer, aber auch der Architekturhistoriker Julius Posener, die Gründerzeit-Bewahrerin Charlotte von Mahlsdorf, der Maler Manfred Butzmann, viele Bürgervereine, der Architekten- und Ingenieurs-Verein.
2018 erhielten neben dem Bürgerverein Hansaviertel e.V. die Rockband Rammstein für die sorgfältige Sanierung einer großen Industriehalle in Pankow. In dieser wird die Bühnen- und Konzertausstattung gelagert, außerdem sind dort die Büros der Band eingerichtet. Das die Halle umgebende Areal sei damit vor dem weiteren Verfall gerettet worden, lobte der Senat.
Barbara und Hans-Dieter Jaeschke erhielten die Quast-Medaille für die Sanierung und Umnutzung des Stadtbades Prenzlauer Berg in der Oderberger Straße. Dieses Denkmal der Bade- und Hygienekultur der Kaiserzeit wurde 1902 nach Plänen von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann eröffnet. 1986 wurde es stillgelegt und stand jahrzehntelang leer. Barbara Jaeschke, als Leiterin der direkt neben dem Stadtbad gelegenen Sprachschule, übernahm mit ihrem Mann 2012 das Gebäude. Es wurde zur Erweiterung der Schule, als Hotel und Veranstaltungshaus umgebaut. Und baden kann man dort nun auch wieder.
Der erst 2004 gegründete Bürgerverein setzt sich ein für die Bewahrung des Hansaviertels, das 1957 als Teil der Internationalen Bauausstellung und als Aushängeschild West-Berlins entstanden war. In den 90er Jahren herrschte in der Senatsbauverwaltung die Überzeugung, dass das Hansaviertel verdichtet werden müsse, um es zurück in die Bahnen eines „europäischen“ Städtebaus zu führen. Dass dies nicht geschehen ist, darf auch dem Engagement der Bewohner und ihres Vereins zugerechnet werden. Vor allem aber machten sie einer breiteren Öffentlichkeit und der Politik bewusst, dass das Hansaviertel ein Schmuckstück Berlins ist und auf die Welterbeliste gehört.